Erfahrungsgemäß sind die Kosten für das Jamboree nicht gerade gering. Mit 4.100 Euro muss ein hoher Betrag gezahlt werden. Für dieses Geld wird jedoch auch eine ganze Menge geboten. Vorbereitungswochenenden, Vorlager, Flüge, Verpflegung, Programm, Akklimatisierungstage, das Jamboree selbst, die Nachtour und die HoHo.
Trotzdem habt ihr euch dazu entschieden, bei diesem Abenteuer dabei zu sein. Vermutlich haben sich viele von euch vorgenommen, ein wenig Geld in der Vorbereitung zu sammeln, sodass der Betrag ein wenig reduziert werden kann. Dieses Beschaffen von Geldern nennt man Fundraising.
Diese Unterlage soll euch als Unterleiter*innen unterstützen und zeigen, wie ihr eurer Unit dabei helfen könnt, das Thema Fundraising anzugehen. Da eure Unit vermutlich nicht ausschließlich aus einer Stadt kommt, ist eine zentrale Organisation von Fundraising sehr schwierig. Unsere Empfehlung ist daher, dass ihr als Unitleiter*innen eurer Unit als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Solltet ihr jedoch die passenden Ideen haben, oder eure Unit hat sich doch sehr regional begrenzt gebildet, steht euch natürlich auch frei Aktionen für eure Unit zu organisieren.
Fundraising kann man über viele verschiedene Wege betreiben. Wir haben diese in folgende Bereiche kategorisiert:
- Geld erarbeiten
- Spenden
- Zuschüsse
Uns ist es unmöglich alle Wege und Möglichkeiten aufzuschreiben, wie ihr euch Geld für das Jamboree besorgen könnt. Seht unsere Auflistung daher als Beispiele und Ideen, wie ihr das Thema Fundraising angehen könnt. Seid gerne kreativ und tobt euch bei diesem Thema aus. Die eine Idee mag bei jemandem super funktionieren und bei jemand anderem wird sie überhaupt nicht angenommen. Gebt nicht auf und versucht es immer weiter!
Zum Schluss möchten wir euch noch auf ein paar allgemeine Dinge hinweisen:
- Verwaltung des Geldes
- Spendenquittungen
Viel Spaß beim Lesen und solltet ihr noch weitere Anregungen haben, teilt diese gerne mit uns, eurer Unit oder dem gesamten Kontingent.
Geld erarbeiten
Natürlich könnt ihr von Haus zu Haus ziehen und selbst gebackene Kekse verkaufen – der Klassiker. Es gibt hier allerdings noch ganz viele weitere Möglichkeiten, wie ihr mit ein bisschen Einsatz und „Arbeit“ an eine menge Geld kommen könnt. Dabei ist eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Hier findet ihr eine Liste mit möglichen Ideen:
| Kuchen und Plätzchen verkaufen- Sonntäglicher Kuchenbasar nach dem Gottesdienst- Plätzchenverkauf in der Weihnachtszeit | Weihnachtsbasar |
| Waffeln, Plätzchen, Tschai verkaufen | Verkauf weihnachtlicher Accessoires |
| Stockbrot für Kinder anbieten | Trödelmarkt |
| Rent-a-Scout | Tombola, z.B. im Rahmen eines Stammestreffens |
| Sponsorenlauf | Catering auf Gemeindefesten |
| Gemeinsame Arbeitseinsätze- Dachbodenentrümpelung, Versteigerung per ebay- Einkaufsservice, Leergutrückgabeservice | Dienstleistungen der Eltern austauschen: Friseur bietet seinen Dienst an, gibt Teil des Erlöses an Unitkasse ab |
| Friedenslicht verteilen | Verkauf von Nistkästen etc. |
| Zeitungsaustragen |
Gerade beim Thema „Geld erarbeiten“ wird die Liste niemals vollständig sein. Schaut euch in eurer Stadt um:
- Was könnt ihr gut? (malen, bauen, etc.)
- Wo kommt ihr vielleicht günstig/kostenlos dran? (Materialien)
- Was haben andere schon gemacht, was gut funktioniert hat?
- Was gibt es für Termine/Ereignisse, wo ihr eure „Arbeit“ anbieten könnt?
- Was für einen Bedarf gibt es bei euch? Woran fehlt es bei euch in der Stadt?
Über ein paar Punkte solltet ihr euch im Vorfeld Gedanken machen:
- Haben wir genügend Helfer?
- Müssen wir die Aktion irgendwo anmelden (Gesundheitsamt, Stadt, etc.)?
- Wie viel Geld müssen wir ausgeben und nehmen wir deutlich mehr ein, als wir ausgeben?
- Gibt es aufgrund von Corona bestimmt Auflagen, die wir beachten müssen?
Tipp: Man kann das Thema „Geld arbeiten“ auch super mit dem Thema „Spenden“ verbinden. Vielleicht fragt ihr Unternehmen, ob sie euch Material spenden, welches ihr verarbeitet und dann verkauft. So reduziert ihr eure Kosten und habt mehr Geld am Ende übrig.
Spenden
Oft sind Unternehmen bereit euch etwas Geld zu spenden, um somit eure Fahrt zu unterstützen. Sicherlich kennt ihr auch das ein oder andere Unternehmen (vielleicht weil eure Eltern oder Verwandte dort arbeiten), das ihr ansprechen könnt.
Damit ihr nicht mit leeren Händen bei den Unternehmen steht, empfehlen wir euch ein kleines Anschreiben mitzunehmen. Die passenden Worte dafür zu finden ist nicht immer ganz einfach. Ein paar vorformulierte Sätze für einen sogenannten Spendenbrief findet ihr im Dokument „2023_WSJ_Spendenbrief.docx“. Diesen Brief könnt ihr auf euch anpassen und dann zu den Unternehmen mitnehmen.
Wir empfehlen euch auch zu den Unternehmen persönlich hin zu gehen und diesen Brief nicht in den Briefkasten zu werfen. Das erhöht die Chancen auf eine Spende enorm.
Vielleicht könnt ihr den Unternehmen auch eine Art Gegenleistung anbieten. Sei es ein Presseartikel, dass das Unternehmen euch unterstützt oder ihr könnt bei einem Firmenevent mit anpacken oder oder oder. Hier könnt ihr eurer Kreativität mal wieder freien Lauf lassen.
Wenn ihr plant große Konzerne (sind nicht nur bei euch im Ort) anzusprechen, meldet euch bitte vorher bei eurer Unitbetreuung. Das deutsche Kontingent möchte vermeiden, dass Konzerne mehrfach angesprochen werden und einige große Konzerne in Deutschland wurden auch schon zentral von der Kontingentsleitung angefragt.
Gute Chancen auf finanzielle Unterstützung habt ihr auch bei den sogenannten Service-Clubs. Da gibt es zwei große Verbände, die in vielen Regionen vertreten sind – der Rotary Club und der Lions Club. Bei beiden Vereinen lohnt eine Anfrage allemal.
Alle Rotary-Clubs haben eine eigene Homepage, über die ihr Clubs in Eurer Nähe findet. Dort steht auch die Kontaktadresse, meist ist es Name und Adresse der Präsidentin, des Präsidenten oder des Clubsekretärs. Vielleicht kennt ja auch jemand aus Eurem Stamm oder Bekanntenkreis eine Person, die bei diesem Club Mitglied ist.
Überlegt Euch, was Ihr dem Club schreiben wollt. Folgende Inhalte sollten in dem Schreiben enthalten sein:
- Wer Ihr seid (Informationen über Euch , Euren Trupp, Euren Stamm, Eure Aktivitäten),
- warum Ihr ausgerechnet zum Jamboree in Korea fahren wollt,
- legt ein Bild von Eurer Gruppe bei,
- macht einem Vorschlag zu einer Summe, die Euch weiterhilft. Die meisten Clubs sind auf der Suche nach förderungswürdigen Projekten und haben dafür entsprechenden Etat. Bis 500 € (für eine Unit) oder 200 € (für eine Einzelperson) sollte da immer was möglich sein.
- Bietet an, vor oder nach dem Jamboree bei einem Treffen des Clubs über die Pfadfinder und Euch zu berichten (z.B. Powerpoint-Präsentation) und ladet den Rotary-Club ein zu Euren Stammes-, Unitaktivitäten.
- Vergesst bei dem Schreiben nicht Eure Adresse und schickt das Anschreiben bitte als Brief per Post und nicht als E-Mail.
- Legt die beiden Aufrufe zum Sponsoring bei, die Ihr Euch heruntergeladen habt.
Zuschüsse
Bei fast allen Stämmen müsste es so sein, dass Zuschüsse für Lager/Fahrten beantragt werden. Diese Zuschüsse kommen meist von Gemeinden, Städten, Kreisen oder Diözesen. Sprecht doch mal euren Stamm an und fragt nach den Kontakten. Diese Zuschüsse könnt ihr eventuell auch für die 4 Wochen Jamboree in Korea und vielleicht auch für die Vorbereitungswochenenden beantragen.
Hier können wir euch leider keine Links oder ähnliches schicken, da dies in jeder Stadt anders läuft und individuell beantragt werden muss. Euer Stamm kann euch hier aber sicherlich helfen.
Verwaltung des Geldes
Eine Sache am Ende ist noch wichtig. Ihr müsst auf jeden Fall abklären, wie ihr mit dem eingenommenen Geld umgeht.
- Sammelt ihr das Geld auf einem privaten Konto oder lieber auf dem Stammes-Konto?
- Wie wird das Geld aufgeteilt – gleichmäßig oder nach der Anzahl an Aktionen, an denen man teilgenommen hat?
- Wann wird das Geld an euch ausgezahlt?
Dies sind wichtige Fragen, die ihr in der Gruppe, mit der ihr gemeinsam Geld sammelt, klären müsst. Wir vom Kontingent können und wollen euch hier nichts vorschreiben. Sprecht diese Themen am besten vorher in der Gruppe und auch mit euren Eltern an und legt fest, wie ihr es machen wollt. Es kann auch hilfreich sein, dass eine Person sich um das „Verwalten“ des Geldes kümmert und eine weitere Person eine Art „Kassenprüfung“ macht. Solltet ihr euch untereinander nicht gut kennen, könnt ihr dies auch schriftlich festhalten und unterschreiben. Das kommt immer darauf an, mit wem ihr das Fundraising zusammen betreiben wollt.
Spendenquittungen
Oft kann es auch sehr hilfreich sein, wenn ihr einem potenziellen Spender eine Spendenquittung anbieten könnt. Das hat für den Spender den Anreiz, dass er die Spende steuerlich absetzen kann und dadurch die Höhe der Spende auch ein wenig höher ausfallen kann.
Leider kann nicht jede Person eine Spendenquittung ausstellen, die vom Finanzamt akzeptiert wird. Spendenquittungen können meist nur von Firmen, Institutionen (wie die Kirche) oder eingetragenen Vereinen ausgestellt werden. Am einfachsten fragt ihr vor den Sammelaktionen in eurem Stamm, wie bislang bei euch Spendenquittungen ausgestellt wurden. Sollte euch damit nicht geholfen sein, fragt doch mal bei eurem Dachverband (Bezirk, Diözese, Landesverband, etc.) nach.
Oft ist es so, dass eine Spendenquittung nur ausgestellt werden kann, wenn das Geld auch über das Konto des „Ausstellers“ gelaufen ist. Daher ist es wichtig, dass ihr euch im Vorfeld darum kümmert und absprecht, wie die Zahlungen erfolgen können, sodass ihr nachher das Geld habt und der Spender seine Spendenquittung.
Als Beispiel könnte es so laufen, dass ihr eurer Diözese mitteilt, dass ihr eine Spende von Spender X erwartet und die Kontaktdaten vom Spender durchgebt. Der Spender dann das Geld auf das Konto der Diözese überweist und die Diözese dem Spender eine Spendenquittung ausstellt. Danach überweist die Diözese das Geld auf euer Konto, auf dem ihr das „Jamboree-Geld“ sammelt. Es ist nicht einfach und unkompliziert, doch ihr solltet sicherstellen, dass dieser Prozess im Vorfeld abgesprochen wurde.